Bundesländer
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund leben in den Bundesländern? Wie viele Schutzsuchende? Wie ergeht es Menschen ohne deutschen Pass im Schulsystem und auf dem Arbeitsmarkt? Und wie steht es um die Vielfalt in Landesbehörden? Wir geben einen Überblick für alle Bundesländer.
Baden-Württemberg
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
In Baden-Württemberg lebten Ende 2019 rund 3,7 Millionen Menschen mit "Migrationshintergrund" – das entspricht rund einem Drittel der Gesamtbevölkerung. Etwa die Hälfte davon waren ausländische Staatsbürger*innen. Von ihnen kam wiederum ungefähr jede*r zehnte als Schutzsuchende*r nach Deutschland.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" (einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten). Die zweiten und die dritten stammen aus der "Bevölkerungsfortschreibung", die auf Daten des aktuellsten Zensus basieren, sowie aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich ermöglicht jedoch, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Ende 2019 lebten rund 1,8 Millionen Ausländer*innen in Baden-Württemberg. Seit 2013 ist ihre Zahl um rund 40 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung liegt bei 15,9 Prozent.Quelle
Die drei größten Communities in Baden-Württemberg sind die türkische, die italienische und die rumänische. Baden-Württemberg hat die größte italienische und die größte kroatische Community Deutschlands.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Baden-Württemberg?
2019 wurden in Baden-Württemberg 14.990 Erstanträge gestellt. Das Bundesland hat etwas weniger Asylbewerber*innen aufgenommen als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen – 10,5 Prozent anstatt 13 Prozent aller Antragsteller*innen.Quelle
In Baden-Württemberg lebten Ende 2019 rund 210.000 Schutzsuchende – das sind Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder deren Antrag abgelehnt wurde.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Die meisten Asylbewerber*innen lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 in dezentralen Unterbringungen – das heißt in Wohnungen oder kleinen Wohngemeinschaften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Über ein Viertel (26,6 Prozent) der Schüler*innen in Baden-Württemberg hatte im Schuljahr 2019/2020 einen "Migrationshintergrund". Etwa 13 Prozent haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. Damit liegt der Anteil ausländischer Schüler*innen in Baden-Württemberg etwas über dem Bundesdurchschnitt von 11 Prozent.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Betrachtet man die 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Baden-Württemberg, hatten 2019 rund 28 Prozent das Abitur, ebenfalls 28 Prozent einen Hauptschulabschluss und rund 9 Prozent keinen Abschluss. Unter der Bevölkerung ohne "Migrationshintergrund" haben rund 30 Prozent das Abitur und ein Prozent keinen Abschluss.Quelle
Wie in anderen Bundesländern brechen ausländische Schüler*innen häufiger die Schule ab und machen seltener das Abitur als ihre Altersgenoss*innen. Rund 16 Prozent verließen die Schule in Baden-Württemberg 2019 ohne Hauptschulabschluss, 43 Prozent mit einem mittleren Abschluss. 11 Prozent machten das Abitur – deutsche Schüler*innen in Baden-Württemberg schaffen das knapp dreimal so häufig.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Das Land Baden-Württemberg bietet keinen Unterricht in Herkunftssprachen an. Das zeigt eine Recherche des MEDIENDIENSTES. Laut Kultusministerium sei es dem Land wichtig, frühzeitig Deutschkenntnisse zu fördern. Kinder und Jugendliche können nur Sprachunterricht besuchen, der von den jeweiligen Konsulaten angeboten wird. Das machten im Schuljahr 2019/2020 rund 34.000 Schüler*innen in 14 Sprachen. Über die Hälfte nahm an Türkischunterricht teil.Quelle
Islamischen Religionsunterricht gibt es in Baden-Württemberg seit 2006 als Modellprojekt. Er wird von der "Stiftung Sunnitischer Schulrat" organisiert, in der Islamverbände eingebunden sind. Knapp 6.000 Schüler*innen besuchten diesen Unterricht im Schuljahr 2019/2020.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
In Baden-Württemberg ist im Jahr 2019 mehr als die Hälfte der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag das Land leicht über dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer*innen in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen und lag 2019 bei rund 799.000. Mehr als die Hälfte von ihnen kam aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich seit 2015 ungefähr verfünffacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Der Anteil der neu Eingestellten mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und belief sich im Jahr 2018 auf rund 27 Prozent. Der stärkste Anstieg folgte auf zwei Werbekampagnen im Jahr 2013.Quelle
Öffentlicher Dienst
Baden-Württemberg wies bundesweit mit 15,4 Prozent im Jahr 2017 den höchsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst auf. Der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Bevölkerung war mehr als doppelt so hoch.Quelle
Bayern
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Rund ein Viertel der Bevölkerung in Bayern hatte 2019 einen "Migrationshintergrund" – das waren etwa 3,3 Millionen Menschen. Knapp die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen – darunter ungefähr 213.000 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der in Bayern lebenden Ausländer*innen ist zwischen 2013 und 2019 um rund 47 Prozent gestiegen und lag 2019 bei 13,6 Prozent der Bevölkerung.Quelle
Die drei größten Communities in Bayern waren 2019 die türkische, die rumänische und die kroatische. Bayern ist das Bundesland, in dem die meisten rumänischen und ungarischen Staatsbürger*innen in Deutschland leben.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Bayern?
2019 wurden in Bayern rund 18.400 Asyl-Erstanträge gestellt. Das heißt: Der Freistaat hat etwas weniger Asylbewerber*innen aufgenommen als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen (rund 13 Prozent anstatt 16 Prozent der Antragsteller*innen).Quelle
Zum Stichtag 31.12.2019 lebten insgesamt rund 213.000 Schutzsuchende in Bayern, also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Etwa zwei Drittel der Asylbewerber*innen in Bayern lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2018 in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
In Bayern hatte im Schuljahr 2019/2020 rund ein Viertel (24 Prozent) der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen sogenannten Migrationshintergrund. Rund jede*r zehnte Schüler*in hatte einen ausländischen Pass (11,4 Prozent), damit liegt Bayern im Bundesdurchschnitt.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
18- bis 65-Jährige mit "Migrationshintergrund" in Bayern hatten 2019 häufiger das Abitur als Menschen dieser Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" (33,2 Prozent im Vergleich zu 26,7 Prozent). In beiden Gruppen hatte rund ein Drittel einen Hauptschulabschluss. Menschen mit "Migrationshintergrund" verfügen jedoch häufiger über keinen Schulabschluss (7,4 im Vergleich zu 0,9 Prozent).Quelle
Über 40 Prozent der ausländischen Absolvent*innen 2019 in Bayern verließen die Schule mit einem Hauptschulabschluss, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Ungefähr jede*r Zehnte erreichte das Abitur. 18 Prozent der ausländischen Schüler*innen beendeten die Schule ohne Hauptschulabschluss, unter deutschen Jugendlichen sind es nur vier Prozent.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Für Schüler*innen in Bayern gibt es keine staatlichen Angebote, um die Sprachen ihrer Familien zu lernen. Zehn Konsulate bieten Sprachunterricht an.Quelle
Seit 2009 gibt es in Bayern "islamkundlichen Unterricht", der allein in staatlicher Verantwortung liegt. Diesen besuchten 2019/2020 rund 17.000 Schüler*innen. Im Schuljahr 2017/2018 waren es rund 14.000 Kinder und Jugendliche.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 ist in Bayern mehr als die Hälfte der ausländischen Staatsbürger*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag das Bundesland über dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2014 bis 2019 vervierfacht. Bayern gehört mit Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zu den Bundesländern mit den meisten ausländischen Beschäftigten.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Der Freistaat erhebt keine Daten zum "Migrationshintergrund" von Polizeianwärter*innen. Seit 1993 können im Fall eines "besonderen dienstlichen Bedürfnisses" ausländische Staatsangehörige in den mittleren Dienst eingestellt werden. Bis 2018 ist das 182 Mal geschehen.Quelle
Öffentlicher Dienst
2017 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Bayern zwölf Prozent. Damit lag das Land über dem Bundesdurchschnitt (10,7 Prozent). Dennoch bleiben Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Bayern unterrepräsentiert. Fast ein Viertel der Bevölkerung hatte 2017 eine Einwanderungsgeschichte.Quelle
Berlin
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Rund ein Drittel der Menschen, die 2019 in Berlin wohnten, hatten einen Migrationshintergrund (1,2 Millionen Menschen). Mehr als die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen – darunter etwa 102.000 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit Migrationshintergrund, Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und "Schutzsuchenden" stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen, die in der Hauptstadt leben, ist zwischen 2013 und 2019 um etwa 53 Prozent gestiegen. Ende 2019 lebten rund 704.000 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Berlin. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag bei 19,2 Prozent.Quelle
Die drei größten Communities in Berlin sind die türkische, die polnische und die syrische. In Berlin lebt die größte vietnamesische Community Deutschlands (rund 21.100 Personen) sowie die größte Gruppe von Menschen mit "ungeklärter Staatsbürgerschaft" (etwa 22.200 Menschen).Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Berlin?
2019 wurden in Berlin 8.221 Asyl-Erstanträge gestellt. Die Hauptstadt hat somit in etwa so viele Asylbewerber*innen aufgenommen wie vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.Quelle
Insgesamt lebten in Berlin Ende 2019 rund 102.000 Schutzsuchende – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Etwa die Hälfte der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Berlin lebten Ende 2019 in dezentralen Unterbringungen – das heißt in Wohnungen oder kleinen Wohngemeinschaften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Berlin erhebt, wie viele Schüler*innen zu Hause nicht überwiegend Deutsch sprechen – das gilt als Annäherung für den "Migrationshintergrund". Im Schuljahr 2019/2020 waren das 38,9 Prozent aller Kinder und Jugendlichen an allgemeinbildenden Schulen. Rund 17 Prozent aller Schüler*innen hatten einen ausländischen Pass. Das ist nach Bremen der zweithöchste Anteil bundesweit.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse erreichen bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Über die Hälfte (53 Prozent) der 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Berlin hatte 2019 Abitur. Unter der Bevölkerung dieser Altersklasse ohne "Migrationshintergrund" waren es mit rund 49 Prozent etwas weniger.Quelle
In Berlin erreichen besonders viele ausländische Schüler*innen das Abitur: 2019 waren es 26 Prozent aller ausländischen Schulabgänger*innen. Auch unter deutschen Jugendlichen schafften in Berlin weitaus mehr Jugendliche das Abitur als in vielen anderen Bundesländern. Jedoch beenden viele ausländische Schüler*innen die Schule ohne Hauptschulabschluss, 2019/2020 waren es rund 19 Prozent.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Berlin baut derzeit sein eigenes Angebot an herkunftssprachlichem Unterricht aus. Das liegt unter anderem an der Kritik am Unterricht, den türkische Konsulate organisieren. Den gibt es zwar noch, jedoch nehmen daran immer weniger Schüler*innen teil.Quelle
In Berlin ist Ethik ab der 7. Klasse Pflichtfach. Der bekenntnisorientierte Religionsunterricht ist ein freiwilliges Fach, das von den jeweiligen Religionsgemeinschaften angeboten wird. Der Verband "Islamische Föderation Berlin" organisiert islamischen Religionsunterricht. Diesen besuchten 2019/2020 rund 5.600 Schüler*innen. An evangelischem und katholischem Unterricht nahmen zusammen rund 100.000 Schüler*innen teil, rund 1.000 besuchten jüdischen Religionsunterricht.Quelle
Als einziges Bundesland hat Berlin eine*n Antidiskriminierunsgbeauftragte*n für Schulen – die Stelle ist jedoch derzeit nicht besetzt. Zudem gibt es in Berlin ein Pilotprojekt, an das sich Schüler*innen wenden können, die von Diskriminierung betroffen sind.
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
42,5 Prozent der Ausländer*innen in Berlin gingen 2019 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Berlin lag damit unter dem Bundesdurchschnitt von 49,8 Prozent.Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Berlin hat sich seit 2014 beinahe verdoppelt. Im Jahr 2019 kam etwas weniger als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich zwischen 2014 und 2019 mehr als versechsfacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Berlin war 2018 das Bundesland mit dem höchsten Anteil In der Regel beziehen sich diese Daten nicht auf das gesamte Personal, sondern lediglich auf Bewerber*innen und/oder neu eingestellte Mitarbeiter*innen. Alle Statistiken beruhen auf freiwilligen Angaben der Bewerber*innen beziehungsweise neu Eingestellten. von Menschen mit "Migrationshintergrund" unter den Polizeianwärter*innen. Er übertrifft sogar den Anteil der Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Landesbevölkerung.Quelle
Öffentlicher Dienst
Der Anteil der Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Berlin lag 2017 mit zwölf Prozent etwas über dem Durchschnitt der anderen Bundesländer (10,7 Prozent), war allerdings deutlich geringer als der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Gesamtbevölkerung (rund 30 Prozent).Quelle
Brandenburg
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Von allen ostdeutschen Bundesländern hatte Brandenburg 2018 den höchsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" (8,6 Prozent). Mehr als die Hälfte von ihnen waren ausländische Staatsbürger*innen (rund 56 Prozent). Ungefähr jede dritte Person mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist als Schutzsuchende*r eingereist. Bundesweit war das bei etwa jeder Sechsten der Fall.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: 2013 lebten etwa 56.000 Personen ohne deutschen Pass in Brandenburg. 2019 waren es rund 124.700. Der Anteil ausländischer Staatsbürger*innen lag bei 4,9 Prozent. 2012 waren es 2,3 Prozent.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten von Ausländer*innen in Brandenburg sind Polen, Syrien und die Russische Föderation.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Brandenburg?
2019 wurden in Brandenburg 4.151 Asylanträge gestellt. Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 40.700 Schutzsuchende in Brandenburg – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,3 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Asylbewerber*innen in Brandenburg lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2018 vor allem in Gemeinschaftsunterkünften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
In Brandenburg hatten im Schuljahr 2019/2020 rund sieben Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen "Migrationshintergrund". Davon hatten die meisten einen ausländischen Pass. Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil ausländischer Schüler*innen weit unter dem Bundesdurchschnitt.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Unter den 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Brandenburg hatten 2019 rund 39 Prozent das Abitur. In der Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" waren es rund 26 Prozent, von ihnen verfügten allerdings rund 35 Prozent über einen Abschluss der polytechnischen Oberschule. Für die anderen Abschlüsse liegen zu wenige Daten vor.Quelle
Rund 15 Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen in Brandenburg erreichten 2019 das Abitur, unter deutschen Jugendlichen in Brandenburg schafften das rund 41 Prozent.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Das Land Brandenburg bietet herkunftssprachlichen Unterricht in neun Sprachen an. 2019/2020 besuchten rund 1.300 Schüler*innen einen solchen Unterricht, die meisten davon arabischen, polnischen oder russischen Sprachunterricht.Quelle
Islamischen Religionsunterricht gab es in Brandenburg im Schuljahr 2019/2020 nicht. Das Fach Ethik ist verpflichtend, Schüler*innen können für evangelischen und katholischen Unterricht davon befreit werden.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 ist etwas weniger als die Hälfte der ausländischen Bevölkerung in Brandenburg einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Das Land lag mit einer Beschäftigungsquote von 44,0 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen ausländischen Beschäftigten hat sich von 2014 bis 2019 mehr als verdoppelt. Im selben Zeitraum hat sich die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus Asylherkunftsländern mehr als verzehnfacht. Auch die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus der EU ist in von 2014 bis 2019 deutlich gestiegen. Das liegt vor allem am Zuzug von Arbeitskräften aus Polen. Sie machen knapp die Hälfte aller ausländischen Beschäftigten in Brandenburg aus.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Zum Anteil von Polizisten mit "Migrationshintergrund" in Brandenburg gibt es keine Angaben. Geworben wird bei der Brandenburgischen Polizei vor allem um polnische Muttersprachler*innen. Die Fachhochschule der Polizei hat dafür eine Internetseite ins Leben gerufen, die auf Polnisch über die Karrierechancen bei der Polizei informiert.Quelle
Öffentlicher Dienst
2017 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Brandenburg 2,9 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine Hochrechnung mit eingeschränkter Aussagekraft.Quelle
Bremen
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Bremen ist das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in Deutschland. Insgesamt lebten Ende 2019 rund 247.000 Menschen aus Einwandererfamilien in Bremen, das waren 36,5 Prozent der Stadtbevölkerung. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen. Von ihnen kam ungefähr jede*r Fünfte als Schutzsuchende*r nach Deutschland.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Ende 2019 lebten knapp 128.000 Ausländer*innen in Bremen. Seit 2013 ist ihre Zahl um rund 56 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung lag 2019 bei 18,7 Prozent.Quelle
Besonders viele ausländische Staatsbürger*innen in Bremen kommen aus der Türkei, Syrien und Polen.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Bremen?
2019 wurden in Bremen rund 1.700 Asyl-Erstanträge gestellt. Bremen hat mehr Asylbewerber*innen aufgenommen als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.Quelle
In Bremen lebten Ende 2019 etwa 29.000 Schutzsuchende – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Damit ist Bremen das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Geflüchteten an der Gesamtbevölkerung: rund vier Flüchtlinge pro Hundert Einwohner*innen.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
In Bremen lebte die überwiegende Mehrheit der Asylbewerber*innen und Geflüchtete 2019 in dezentralen Unterbringungen.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Über die Hälfte der Schüler*innen an öffentlichen Schulen in Bremen hatte im Schuljahr 2019/2020 einen "Migrationshintergrund". Der Wert ähnelt dem vieler anderer westdeutscher Großstädte – auch wenn die Daten aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden nicht vergleichbar sind. Bremen hat den höchsten Anteil ausländischer Schüler*innen bundesweit. Rund 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen an Bremer allgemein- und berufsbildenden Schulen haben einen ausländischen Pass, deutschlandweit sind es rund elf Prozent.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Da zu wenige Daten für Bremen vorliegen, kann keine Aussage über die Schulabschlüsse bestimmter Altersgruppen getroffen werden.Quelle
Rund jede*r vierte ausländische Schulabgänger*in verließ 2019 die Schule in Bremen ohne Hauptschulabschluss. Rund elf Prozent erlangten das Abitur – unter Gleichaltrigen waren es rund 41 Prozent.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Die Stadt Bremen bietet für Schülerinnen und Schüler Unterricht in sieben Herkunftssprachen an, darunter Farsi, Türkisch und Polnisch. Von Konsulaten wird Unterricht in vier Sprachen angeboten. Es liegen keine Zahlen dazu vor, wie viele Schülerinnen und Schüler die Angebote nutzen.Quelle
In Bremen gibt es interkonfessionellen Religionsunterricht, an dem Schüler*innen aller Glaubensrichtungen teilnehmen.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 gingen in Bremen 39,8 Prozent der ausländischen Bevölkerung einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Damit lag das Bundesland unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen ausländischen Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 kamen 42 Prozent davon aus der EU. Der Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2014 bis 2019 mehr als verfünffacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Der Anteil von Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei lag zwischen 2013 und 2018 fast konstant bei etwa 20 Prozent. Etwa 15 Prozent der neu eingestellten Polizeikommissar*innen hatten 2018 einen "Migrationshintergrund".Quelle
Öffentlicher Dienst
Im Jahr 2017 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Bremen 13,9 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine Hochrechnung mit eingeschränkter Aussagekraft.Quelle
Hamburg
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Mehr als ein Drittel der Hamburger*innen hatte 2019 einen Migrationshintergrund – das waren etwa 619.000 Menschen. Rund die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen – darunter ungefähr 55.200 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit Migrationshintergrund, Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
In Hamburg lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 305.000 Ausländer*innen – das sind rund 30 Prozent mehr Menschen als 2013. Der Ausländer*innenanteil lag 2019 bei 16,5 Prozent.Quelle
Die drei größten Communities in Hamburg sind die türkische, die polnische und die afghanische. Rund acht Prozent aller Afghan*innen in Deutschland leben in der Hansestadt.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Hamburg?
2019 wurden in Hamburg rund 3.500 Asylanträge gestellt.Quelle
Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 rund 55.200 Schutzsuchende in Hamburg, also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Bis 2018 lebten Asylbewerber*innen in Hamburg vor allem in "dezentralen Unterbringungen", das heißt in Wohnungen oder kleineren WGs. Das hat sich 2019 geändert: Zur Zeit der jüngsten Erhebung wohnten rund 80 Prozent von ihnen in Gemeinschaftsunterkünften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Über die Hälfte der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Hamburg hatte im Schuljahr 2019/2020 einen sogenannten Migrationshintergrund (51 Prozent). Rund 14 Prozent hatten einen ausländischen Pass, damit liegt Hamburg über dem Bundesdurchschnitt.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Unter den 18- bis 65-Jährigen ohne "Migrationshintergrund" in Hamburg verfügten 2019 rund 49 Prozent über eine allgemeine Hochschulreife, in der Altersgruppe mit "Migrationshintergrund" waren es knapp 37 Prozent. In letzterer hatten rund 15 Prozent keinen Abschluss.Quelle
In Hamburg erreichten mehr Schüler*innen das Abitur als in jedem anderen Bundesland, 2019 waren 53 Prozent aller Schulabgänger*innen. Auch ausländische Schüler*innen schlossen die Schule vergleichsweise häufig mit der allgemeinen Hochschulreife ab: rund 27 Prozent. Hamburg liegt damit zusammen mit Berlin weit über dem Bundesdurchschnitt.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
In zwölf Sprachen gab es im Schuljahr 2019/2020 in Hamburg staatlichen Unterricht, in dem Schüler*innen die Sprachen ihrer Familien lernen können. Unter anderem in Türkisch, Spanisch, Farsi und Arabisch. Konsulate boten in fünf Sprachen Kurse an.Quelle
In Hamburg gibt es einen "Religionsunterricht für alle". Daran nehmen Schüler*innen aller Glaubensrichtungen teil, darunter geschätzte 25.000 muslimische und 5.000 alevitische Schüler*innen im Schuljahr 2017/2018. Bislang wird dieser Unterricht von der evangelischen Nordkirche verantwortet. Zukünftig soll er interreligiös – mit Beteiligung verschiedener Religionsgemeinschaften – ausgerichtet werden (Stand Mai 2020).Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
In Hamburg sind im Jahr 2019 etwa 48 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Das Bundesland lag damit knapp unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen ausländischen Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 kamen 56 Prozent von ihnen aus Nicht-EU-Ländern. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdreifacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Nachdem der Anteil der Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei 2016 mit rund 26 Prozent einen Höhepunkt erreicht hat, ging er 2017 um fast sieben Prozentpunkte wieder zurück. Bei den Einstellungen ist der Anteil von Menschen aus Einwandererfamilien seit 2015 stabil geblieben.Quelle
Öffentlicher Dienst
Der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst ist von 2013 bis 2017 kaum gewachsen. Hamburg gehörte 2017 mit 13,9 Prozent zu den drei Bundesländern mit dem höchsten Anteil an Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst. In der Bevölkerung war der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im selben Jahr mehr als doppelt so hoch.Quelle
Hessen
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Mehr als ein Drittel der Einwohner*innen in Hessen hatte 2019 einen "Migrationshintergrund". Das waren etwa 2,1 Millionen Menschen. Ungefähr die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen, darunter etwa 15 Prozent Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen in Hessen ist zwischen 2013 und 2019 um rund 40 Prozent gestiegen. Ende 2019 lebten etwa eine Million Menschen ohne deutschen Pass in Hessen. Der Ausländer*innenanteil lag bei 16,6 Prozent.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind die Türkei, Polen und Italien. In Hessen lebt außerdem die zweitgrößte marokkanische Community in Deutschland nach der in Nordrhein-Westfalen (rund 19.200 Personen).Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Hessen?
2019 wurden in Hessen 11.901 Asylanträge gestellt – etwa ein Prozent mehr als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.Quelle
Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 157.000 Schutzsuchende in Hessen – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Asylbewerber*innen in Hessen lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 vor allem in größeren Gemeinschaftsunterkünften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
In Hessen hatten im Schuljahr 2019/2020 über ein Drittel der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen "Migrationshintergrund" (37,2 Prozent). In Städten wie Frankfurt ist der Anteil deutlich höher: dort sind es rund 60 Prozent. Ausländische Schüler*innen machten rund 14 Prozent der gesamten hessischen Schülerschaft aus, das waren drei Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Unter den 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Hessen hatten 2019 rund 32 Prozent das Abitur und 21 Prozent einen Hauptschulabschluss – ähnlich wie bei der deutschen Bevölkerung in der Altersspanne.Quelle
In Hessen verließ rund jede*r zehnte Jugendliche mit ausländischem Pass die Schule 2019 ohne Abschluss – das sind vergleichsweise wenige. Das Abitur erreichten ausländische Jugendliche deutlich seltener als deutsche Gleichaltrige (je rund 32 und 35 Prozent).Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
In Hessen gibt es in acht Sprachen herkunftssprachlichen Unterricht. Daran nahmen im Schuljahr 2019/2020 über 8.000 Schüler*innen teil. Konsulate organisierten Sprachunterricht in zehn Sprachen. Den besuchten rund 5.000 Schüler*innen, die meisten davon Türkischunterricht.Quelle
Hessen führte islamischen Religionsunterricht zum Schuljahr 2013/2014 ein. Bis Jahrgangsstufe 6 wird er in Zusammenarbeit mit islamischen Verbänden durchgeführt. Knapp 3.000 Schüler*innen besuchten diesen Unterricht im Schuljahr 2019/2020. Ab der siebten Klasse wird staatlich verantworteter Islamunterricht als Modellprojekt erprobt. 157 Jugendliche nahmen 2019/2020 daran teil.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
In Hessen ist 2019 etwa 52 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag die hessische Beschäftigungsquote leicht über dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Hessen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 2019 kam die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern war Ende 2019 etwa vier mal so hoch wie Ende 2014.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Von 2011 bis 2017 ist in Hessen der Anteil der neu Eingestellten mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei deutlich gewachsen – von etwa zwölf auf mehr als 21 Prozent.Quelle
Öffentlicher Dienst
Mit 14,4 Prozent wies Hessen im Jahr 2017 den zweithöchsten Den höchsten Anteil hat Baden-Württemberg mit 15,4 Prozent. Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst auf. In der Bevölkerung war der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" 2017 mehr als doppelt so hoch.Quelle
Mecklenburg-Vorpommern
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Mecklenburg-Vorpommern hat, wie auch andere ostdeutsche Bundesländer, einen vergleichsweise niedrigen Anteil an Menschen mit "Migrationshintergrund": 8,1 Prozent des Bevölkerung waren es 2019. Der Bundesdurchschnitt lag bei 26 Prozent. Die Mehrheit der rund 128.000 Personen mit Einwanderungsgeschichte waren Ausländer*innen (etwa 58 Prozent). Ungefähr jede dritte Person mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist als Schutzsuchende eingereist. Bundesweit war das bei etwa jeder Sechsten der Fall.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: 2013 lebten rund 34.600 Personen ohne deutschen Pass in Mecklenburg-Vorpommern. 2019 waren es ungefähr 75.000. Der Ausländer*innenanteil liegt aktuell bei 4,7 Prozent, das ist der niedrigste bundesweit. 2013 waren es 2,2 Prozent.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten von Ausländer*innen waren 2018 Polen, Syrien und Rumänien.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Mecklenburg-Vorpommern?
2019 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 2.548 Asylanträge gestellt.Quelle
Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 24.100 Schutzsuchende in Mecklenburg-Vorpommern – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Rund 70 Prozent der Asylbewerber*innen in Mecklenburg-Vorpommern lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
In Mecklenburg-Vorpommern hatten 2019/2020 rund sieben Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen "Migrationshintergrund". Rund sechs Prozent hatten einen ausländischen Pass. Wie in den anderen ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher an Schulen damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 11 Prozent.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen mit "Migrationshintergrund" kann keine Aussage getroffen werden. Es liegen für Mecklenburg-Vorpommern zu wenige Daten vor.Quelle
2019 verließen ausländische Schüler*innen die Schule mehr als doppelt so häufig ohne Abschluss wie Jugendliche mit deutschem Pass. Etwa 20 Prozent von den ausländischen Schulabgänger*innen erlangten das Abitur, rund 37 Prozent einen mittleren Abschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
In Mecklenburg-Vorpommern können Schüler*innen herkunftssprachlichen Unterricht in Polnisch, Arabisch und Russisch besuchen.Quelle
Islamischen Religionsunterricht gibt es in Mecklenburg-Vorpommern nicht.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 ist in Mecklenburg-Vorpommern 42,3 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2014 gingen 2019 mehr als doppelt so viele Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Über die Hälfte von ihnen kam aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2014 bis 2019 etwa verzehnfacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
In Mecklenburg-Vorpommern wirbt die Polizei unter anderem um polnische und polnischstämmige Kolleg*innen. Zum Anteil von Polizist*innen mit "Migrationshintergrund" lagen 2019 keine Zahlen vor.Quelle
Öffentlicher Dienst
Die Datengrundlage des Mikrozensus ermöglicht es nicht, eindeutige Angaben über Menschen mit "Migrationshintergund" im öffentlichen Dienst in Mecklenburg-Vorpommern zu machen.Quelle
Niedersachsen
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
In Niedersachsen lebten Ende 2019 rund 1,8 Millionen Menschen mit "Migrationshintergrund" – das entsprach etwa einem Fünftel der Gesamtbevölkerung. Rund 43 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen – darunter etwa 198.300 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Ende 2019 lebten rund 774.200 Ausländer*innen in Niedersachsen. Seit 2013 ist ihre Zahl um rund 62 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung liegt bei 9,7 Prozent.Quelle
Die drei größten Communities in Niedersachsen waren 2019 die polnische, die türkische und die syrische. In Niedersachsen lebte in diesem Jahr auch die zweitgrößte irakische Community in Deutschland nach Nordrhein-Westfalen (etwa 41.000 Personen).Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Niedersachsen?
2019 wurden in Niedersachsen 13.741 Anträge Asyl-Erstanträge gestellt. Das entspricht in etwa dem Anteil, der vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen ist.Quelle
Insgesamt lebten Ende 2019 rund 198.300 Schutzsuchende in Niedersachsen – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Etwa 70 Prozent der Asylbewerber*innen und Geflüchteten lebte zum Zeitpunkt der jüngsten Erhebung 2019 in Niedersachsen in dezentralen Unterbringungen – das heißt in Wohnungen oder kleinen Wohngemeinschaften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Rund jede*r zehnte Schüler*in in Niedersachsen hatte im Schuljahr 2019/2020 einen ausländischen Pass (11 Prozent). Das sind etwas weniger als im Bundesdurchschnitt. Daten zu Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" werden nicht erhoben.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Vergleicht man die Schulabschlüsse der 18- bis 65-Jährigen in Niedersachsen mit und ohne "Migrationshintergrund" zeigt sich: In beiden Gruppen hatten ähnlich viele das Abitur oder einen Hauptschulabschluss. Knapp elf Prozent der Altersgruppe mit "Migrationshintergrund" hatten keinen Abschluss, bei der Bevölkerung ohne "Migrationshintergrund" waren es rund zwei Prozent.Quelle
In Niedersachsen erreichen besonders wenige Schüler*innen mit ausländischem Pass das Abitur: nur zehn Prozent hatten 2019 am Ende ihrer Schullaufbahn die allgemeine Hochschulreife. 43 Prozent erreichten einen mittleren Abschluss. Rund 23 Prozent von ihnen verließen die Schule ohne Abschluss, etwa viermal so häufig wie deutsche Schulabgänger*innen.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
In Niedersachsen gab es im Schuljahr 2019/2020 herkunftssprachlichen Unterricht in dreizehn Sprachen, den rund 7.000 Schüler*innen besuchten. Die meisten von ihnen wurden in Türkisch unterrichtet. Auch Konsulate bieten in Niedersachsen Sprachunterricht an, es liegen aber keine Zahlen zu den Teilnehmenden vor.Quelle
2013 führte Niedersachen islamischen Religionsunterricht ein. Im Schuljahr 2019/2020 nahmen daran rund 4.000 Schüler*innen teil. 2017 waren es rund 3.100.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
In Niedersachsen sind im Jahr 2019 rund 47 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Das Bundesland lag damit knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 49,8 Prozent.Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Niedersachsen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2019 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich seit 2014 mehr als verfünffacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
In Niedersachsen war 2019 der Anteil der Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei etwa so hoch wie der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Landesbevölkerung. Bei den Neueinstellungen ist er jedoch deutlich geringer.Quelle
Öffentlicher Dienst
Im Jahr 2017 lag der Anteil von Angestellten mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst mit 8,6 Prozent deutlich unter dem Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Gesamtbevölkerung (21,1 Prozent). Niedersachsen lag damit 2017 unter dem Bundesdurchschnitt (10,7 Prozent).Quelle http://www.integrationsmonitoring-laender.de/sites/default/files/i1_2017.xlshttp://www.integrationsmonitoring-laender.de/sites/default/files/i1_2017.xls
Nordrhein-Westfalen
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Nordrhein-Westfalen ist mit knapp 18 Millionen Einwohner*innen das Bundesland mit der größten Bevölkerung. NRW hat auch die größte Bevölkerung mit "Migrationshintergrund": 2019 waren es etwa 5,4 Millionen Menschen, also ungefähr 30 Prozent der Gesamtbevölkerung. Etwa 44 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen – darunter ungefähr 495.300 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der in Nordrhein-Westfalen lebenden Ausländer*innen ist zwischen 2013 und 2019 um rund 40 Prozent gestiegen und lag 2019 bei rund 2,4 Millionen Menschen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung lag 2019 bei 13,6 Prozent.Quelle
Die drei größten Communities in Nordrhein-Westfalen sind die türkische, die polnische und die syrische. In Nordrhein-Westfalen leben einige der größten internationalen Communities. Dazu gehören unter anderem rund 143.100 Italiener*innen, 138.200 Rumän*innen und 100.900 Griech*innen.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Nordrhein-Westfalen?
2019 wurden in Nordrhein-Westfalen 33.879 Asylanträge gestellt – das ist ein höherer Anteil als der Königsteiner Schlüssel vorsieht.Quelle
Zum Stichtag 31.12.2019 lebten rund 495.300 Schutzsuchende in Nordrhein-Westfalen, also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Etwas mehr als die Hälfte der Asylbewerber*innen in Nordrhein-Westfalen lebte zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Rund 41 Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen hatte im Schuljahr 2019/2020 einen "Migrationshintergrund". In Städten wie Duisburg oder Gelsenkirchen liegt der Anteil bei über 50 Prozent. Rund zwölf Prozent der Schüler*innen hatte einen ausländischen Pass – das Bundesland liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Rund 32 Prozent der 18- bis 65-Jährigen ohne "Migrationshintergrund" in Nordrhein-Westfalen haben Abitur, in der Altersgruppe mit "Migrationshintergrund" sind es mit knapp 28 Prozent etwas weniger. Rund 14 Prozent von Ihnen haben keinen Abschluss, 25 Prozent einen Haupt- und 21 Prozent einen Realschulabschluss.Quelle
In Nordrhein-Westfalen hatten 2019 rund 17 Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen das Abitur, 37 Prozent einen mittleren Abschluss. Rund 16 Prozent verließen die Schule ohne Abschluss, unter deutschen Schüler*innen in NRW sind es fünf Prozent.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Nordrhein-Westfalen bietet in 23 Herkunftssprachen Unterricht an, mehr als jedes andere Bundesland. 2019/2020 besuchten über 100.000 Schüler*innen den herkunftssprachlichen Unterricht, knapp die Hälfte in türkischer Sprache. Auch Konsulate organisieren Sprachunterricht. Wie viele Schüler*innen daran teilnehmen, kann das zuständige Kultusministerium nicht sagen.Quelle
In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2012 einen bekenntnisorientierten Islamunterricht. Rund 20.300 Schüler*innen nahmen 2018/2019 daran teil – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Knapp 600 Schüler*innen besuchten jüdischen Religionsunterricht. Evangelischen und katholischen Unterricht besuchten über 1,5 Millionen Schüler*innen im Bundesland.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
Im Jahr 2019 sind 43,3 Prozent der Ausländer*innen in Nordrhein-Westfalen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Nordrhein-Westfalen wies 2019 bundesweit mit Baden-Württemberg und Bayern die höchsten Beschäftigungszahlen unter Ausländer*innen aus. Etwa 46 Prozent kamen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verfünffacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
13,2 Prozent der neu eingestellten Polizeibeamt*innen hatten 2017 in Nordrhein-Westfalen einen "Migrationshintergrund" – knapp zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dennoch bleiben in NRW Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Landespolizei deutlich unterrepräsentiert. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung hatte 2017 eine Einwanderungsgeschichte.Quelle
Öffentlicher Dienst
2017 hatten in NRW rund zwölf Prozent der Angestellten im öffentlichen Dienst einen "Migrationshintergrund". Damit lag das Land über dem Bundesdurchschnitt (10,7 Prozent). Der Anteil der Menschen mit "Migrationshintergrund" war 2017 mehr als doppelt so hoch.Quelle
Rheinland-Pfalz
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Etwas mehr als ein Viertel der Einwohner*innen in Rheinland-Pfalz hatte 2019 einen "Migrationshintergrund". Das waren etwa eine Millionen Menschen. Etwa 42 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen, darunter rund 82.700 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen in Rheinland-Pfalz ist zwischen 2013 und 2019 um rund 54 Prozent gestiegen. Ende 2019 lebten ungefähr 471.000 Menschen ohne deutschen Pass in Rheinland-Pfalz. Der Ausländer*innenanteil lag bei 11,5 Prozent.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten der ausländischen Bevölkerung sind die Türkei, Polen und Syrien.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Rheinland-Pfalz?
2019 wurden in Rheinland-Pfalz 7.406 Asyl-Erstanträge gestellt.Quelle
Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 82.700 Schutzsuchende in Rheinland-Pfalz – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen waren anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
65 Prozent der Asylbewerber*innen in Rheinland-Pfalz lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2018 in dezentralen Unterbringungen wie Wohnungen oder Wohngemeinschaften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Über ein Fünftel (21,9 Prozent) der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz hatten im Schuljahr 2019/2020 einen "Migrationshintergrund". Ausländische Kinder und Jugendliche machten rund zehn Prozent der Schüler*innenschaft aus, der Anteil ist etwas niedriger als der Bundesdurchschnitt.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
In Rheinland-Pfalz hatten 2019 rund 28 Prozent der 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" Abitur. Je etwa ein Viertel hatte einen mittleren oder einen Hauptschulabschluss. Das entspricht in etwa den Anteilen in der Bevölkerung ohne "Migrationshintergrund".Quelle
Wie auch in anderen Bundesländern machen ausländische Schüler*innen Rheinland-Pfalz seltener das Abitur und brechen häufiger die Schule ab als ihre deutschen Altersgenoss*innen. Rund 70 Prozent der ausländischen Absolvent*innen erreichten 2019 entweder einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Schüler*innen in Rheinland-Pfalz können herkunftssprachlichen Unterricht in 17 Sprachen besuchen. Das ist neben NRW und Sachsen eines der breitesten Angebote. Im Schuljahr nahmen rund 14.000 Schüler*innen das Angebot wahr, die meisten in Türkisch, Russisch, Arabisch und Italienisch.Quelle
In Rheinland-Pfalz findet islamischer Religionsunterricht als Modellversuch statt. Das Land kooperiert dabei mit lokalen Verbänden. Im Schuljahr 2019/2020 nahmen rund 2.100 Schüler*innen teil. Zum Vergleich: Den Ethikunterricht besuchten rund 107.000 Jugendliche und am evangelischen und katholischen Religionsunterricht nahmen rund 290.000 Schüler*innen teil.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
In Rheinland-Pfalz sind im Jahr 2019 rund 50 Prozent der ausländischen Bevölkerung einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Das entsprach etwa dem Bundesdurchschnitt.Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 2019 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2014 bis 2019 mehr als versechsfacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
13,3 Prozent der neu Eingestellten bei der Polizei Rheinland-Pfalz hatten 2018 einen "Migrationshintergrund". Unter den Bewerber*innen lag der Anteil mit rund 20 Prozent deutlich höher.Quelle
Öffentlicher Dienst
2017 hatten in Rheinland-Pfalz 10,4 Prozent der Angestellten im öffentlichen Dienst einen "Migrationshintergrund". Damit lag das Land im Bundesdurchschnitt. Der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" war 2017 mehr als doppelt so hoch.Quelle
Saarland
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Im Saarland lebten Ende 2019 rund 218.000 Menschen mit "Migrationshintergrund" – etwa ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Ungefähr die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen – darunter etwa 29.100 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglich allerdings zulässig, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Ende 2019 lebten rund 112.700 Ausländer*innen im Saarland. Seit 2013 ist ihre Zahl um etwa 53 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung liegt bei 11,4 Prozent.Quelle
Die drei größten Communities im Saarland sind die syrische, die italienische und die türkische.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben im Saarland?
2019 haben im Saarland 2.141 Menschen einen Asyl-Erstantrag gestellt.Quelle
Insgesamt lebten Ende 2019 rund 29.100 Schutzsuchende im Saarland – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die überwiegende Mehrheit von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Im Saarland ist die Zahl der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in dezentralen Unterbringungen (Wohnungen und WGs) in den vergangenen Jahren ständig zurückgegangen. Knapp 70 Prozent von ihnen lebten Ende 2019 in Gemeinschaftsunterkünften oder Aufnahmeeinrichtungen.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Im Saarland wird nicht erhoben, ob Schüler*innen einen sogenannten Migrationshintergrund haben. Ausländische Schüler*innen machten im Schuljahr 2019/2020 rund 15 Prozent der Schüler*innenschaft an allgemeinbildenden Schulen aus, mehr als im Bundesdurchschnitt von elf Prozent.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen mit "Migrationshintergrund" kann keine Aussage getroffen werden. Für das Saarland liegen zu wenige Daten vor.Quelle
Im Saarland erreichten im Schuljahr 2019 rund 15 Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen das Abitur, unter deutschen Abgänger*innen waren es rund 37 Prozent. Über ein Fünftel der ausländischen Schüler*innen, die von der Schule abgingen, erreichten keinen Abschluss.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Das Saarland führte 2018/2019 herkunftssprachlichen Unterricht in vier Sprachen ein: Türkisch, Russisch, Italienisch und Arabisch. Der Unterricht soll eine Alternative zum Konsulatsunterricht sein, den es vorher in Türkisch und Italienisch gab.Quelle
Islamischer Religionsunterricht wurde 2015 als Modellversuch eingeführt und wird seitdem an vier Grundschulen angeboten. Ihn besuchten 2019/2020 rund 200 Schüler*innen. Am alevitischen Religionsuntericht nahmen 50 Schülerinnen und Schüler teil.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 sind im Saarland 42,3 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten im Saarland ist in den vergangenen Jahren gestiegen, allerdings nicht so stark wie in anderen Bundesländern. 2019 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2014 bis 2019 verachtfacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Im Saarland werden Angaben zum "Migrationshintergrund" von Bewerber*innen bei der Polizei erst seit 2015 erfasst. Seitdem ist ihr Anteil unter allen Bewerber*innen leicht gestiegen, bleibt jedoch weit unter dem Anteil von Einwander*innen und ihren Familien in der Landesbevölkerung.Quelle
Öffentlicher Dienst
Im Jahr 2017 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst im Saarland 9,3 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine HochrechnungHochrechnung: ca. 7.000 Personen. Werte zwischen 5 000 und 10 000 sind mit einem Standardfehler von über 10% in ihrer Aussagekraft eingeschränkt, mit eingeschränkter Aussagekraft.Quellehttp://www.integrationsmonitoring-laender.de/sites/default/files/i1_2017.xlshttp://www.integrationsmonitoring-laender.de/sites/default/files/i1_2017.xls
Sachsen
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern leben in Sachsen wenige Menschen mit "Migrationshintergrund". 2019 waren es 8,5 Prozent des Landesbevölkerung – etwa 339.000 Menschen. Die Mehrheit von ihnen (rund 58 Prozent) sind Ausländer*innen. Von den Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist ungefähr jede dritte Person als Schutzsuchende*r nach Deutschland gekommen. Bundesweit ist das bei etwa jeder sechsten Person der Fall.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen war 2019 mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2013. Ende 2019 waren es rund 208.200 Personen. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung ist von 2,5 auf 5,1 Prozent gestiegen. Ohne Migration wäre die Bevölkerung in Sachsen zwischen 2013 und 2019 um knapp zwei Prozent geschrumpft.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und Rumänien.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Sachsen?
2019 wurden in Sachsen 6.310 Asyl-Erstanträge gestellt.Quelle
Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 60.600 Schutzsuchende in Sachsen – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge. Sachsen ist das Bundesland mit der niedrigsten Quote von Schutzsuchenden: 15,1 pro Tausend Einwohner*innen.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Knapp 70 Prozent der Asylbewerber*innen in Sachsen lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
In Sachsen hatten 10,5 Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2019/2020 einen sogenannten Migrationshintergrund. Rund sechs Prozent hatten einen ausländischen Pass. Wie auch in den anderen ostdeutschen Bundesländern ist der Anteil niedriger als in den westdeutschen Ländern.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse erreichen bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Rund 43 Prozent der 18- bis 65-Jährigen Bevölkerung in Sachsen mit "Migrationshintergrund" hat Abitur. In der Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" sind es rund 26 Prozent. Zu weiteren Abschlüssen liegen für Sachsen nicht genug Daten vor.Quelle
Ausländische Schüler*innen machen in Sachsen vergleichsweise oft das Abitur: 2019 erreichten das rund 24 Prozent aller ausländischen Jugendlichen, die die Schule verließen. Bundesweit waren es rund 15 Prozent. Ein Fünftel aller ausländischen Abgänger*innen verließ die Schule ohne Abschluss.Quelle
Das ausländische Schüler*innen häufig schlecht in der Schule abschließen bzw. sie ohne Abschluss verlassen, ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
An sächsischen Schulen gibt es herkunftssprachlichen Unterricht in 17 Sprachen. Damit hat Sachsen mit NRW und Rheinland-Pfalz das größte Angebot in Herkunftssprachen. 2019/2020 besuchten den Unterricht rund 2.000 Schüler*innen. Die meisten nahmen an arabischem, russischem und vietnamesischem Unterricht teil.Quelle
Islamischen Religionsunterricht gibt es in Sachsen nicht.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
Im Jahr 2019 sind etwa 40 Prozent der Ausländer*innen in Sachsen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Sachsen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2019 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2014 bis 2019 mehr als verachtfacht.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
In Sachsen gab es 2019 keine Angaben zum Anteil der Angestellten und Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei.Quelle
Öffentlicher Dienst
Im Jahr 2017 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Sachsen 3,6 Prozent. Der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Bevölkerung betrug zum selben Zeitpunkt 7,2 Prozent.Quelle
Sachsen-Anhalt
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Nach Thüringern hat Sachsen-Anhalt den niedrigsten Anteil an Menschen mit "Migrationshintergrund" in Deutschland: 2019 waren es acht Prozent (173.000 Personen). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 26 Prozent. Etwa 62 Prozent der Personen mit Einwanderungsgeschichte sind Ausländer*innen – von ihnen kamen mehr als ein Drittel als Schutzsuchende nach Deutschland. Bundesweit sind es etwa 16 Prozent.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: 2013 lebten etwa 51.000 Personen ohne deutschen Pass in Sachsen-Anhalt. 2019 waren es mehr als 111.600. Der Anteil von ausländischen Staatsbürger*innen an der Gesamtbevölkerung liegt aktuell bei 5,1 Prozent.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und Rumänien.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Sachsen-Anhalt?
2019 wurden in Sachsen-Anhalt 4.168 Asyl-Erstanträge gestellt – das entspricht etwa dem Anteil, der vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen ist.Quelle
Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 38.500 Schutzsuchende in Sachsen-Anhalt – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Die Mehrheit der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Sachsen-Anhalt lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
In Sachsen-Anhalt hatten im Schuljahr 2019/2020 rund sechs Prozent der Schüler*innen einen ausländischen Pass. Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern ist der Anteil vergleichsweise gering. Der "Migrationshintergrund" von Kindern und Jugendlichen an Schulen wird in Sachsen-Anhalt nicht erhoben.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen kann keine Aussage getroffen werden, es liegen zu wenige Daten vor.Quelle
In keinem anderen Bundesland erreichen so wenige ausländische Schüler*innen das Abitur wie in Sachsen-Anhalt. 2019 waren es rund neun Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen. Unter Gleichaltrigen mit deutschem Pass sind es 30 Prozent. Rund 29 Prozent ausländischer Schuler*innen verließen die Schule ohne Abschluss, damit war Sachsen-Anhalt mit Thüringen Schlusslicht.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
In Sachsen-Anhalt gibt es keinen herkunftssprachlichen Unterricht. Auch islamischer Religionsunterricht wird nicht angeboten.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 sind 40,6 Prozent der Ausländer*innen in Sachsen-Anhalt einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Anzahl ausländischer Beschäftigter in Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen Jahren zugenommen. 2019 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern ist ebenfalls gestiegen: 2014 kamen unter vier Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer*innen aus Asylherkunftsländern. Ende 2019 waren es 16,7 Prozent.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Der Anteil der neu Eingestellten mit Migrationsgeschichte bei der Polizei in Sachsen-Anhalt liegt über dem Anteil von Menschen aus Einwandererfamilien in der Landesbevölkerung.Quelle
Öffentlicher Dienst
Die Datengrundlage des Mikrozensus ermöglicht es nicht, eindeutige Angaben über Menschen mit "Migrationshintergund" im öffentlichen Dienst in Sachsen-Anhalt zu machen.Quelle
Schleswig-Holstein
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
17,5 Prozent der Einwohner*innen in Schleswig-Holstein hatten 2019 einen sogenannten Migrationshintergrund. Das sind etwa 499.000 Menschen. Ungefähr die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen, darunter ca. 70.800 Schutzsuchende.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Die Zahl der Ausländer*innen in Schleswig-Holstein ist zwischen 2013 und 2019 um rund 79 Prozent gestiegen. Ende 2019 lebten in etwa 243.500 Menschen ohne deutschen Pass in Schleswig-Holstein. Das waren etwa acht Prozent der Landesbevölkerung.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und die Türkei. In Schleswig-Holstein lebt außerdem die größte dänische Community in Deutschland (rund 7.000 Personen).Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Schleswig-Holstein?
2019 wurden in Schleswig-Holstein rund 5.700 Asyl-Erstanträge gestellt – etwas mehr als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.Quelle
Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2019 etwa 70.800 Schutzsuchende in Schleswig-Holstein – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Mehr als 80 Prozent aller Asylbewerber*innen in Schleswig-Holstein lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 in dezentralen Unterbringungen, wie zum Beispiel Wohnungen oder Wohngemeinschaften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
Im Schuljahr 2019/2020 hatten rund 15 Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen Migrationshintergrund. Rund acht Prozent aller Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein einen ausländischen Pass. Das ist der niedrigste Wert unter den alten Bundesländern.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Rund 31 Prozent der 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Schleswig-Holstein hatten 2019 Abitur, in der Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" waren es rund 27 Prozent.Quelle
Von den ausländischen Schulabgänger*innen erreichten 2019 rund 12 Prozent das Abitur, deutsche Altersgenoss*innen schafften das mehr als dreimal so häufig. Wie in anderen Bundesländern verlassen ausländische Schüler*innen die Schule recht häufig ohne Hauptschulabschluss: im Schuljahr 2019/2020 waren es rund ein Viertel der Abgänger*innen mit ausländischem Pass.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
Schleswig-Holstein führte zum Schuljahr 2019/2020 herkunftssprachlichen Unterricht in Türkisch ein. Zudem bieten Konsulate Unterricht in Türkisch, Portugiesisch, Spanisch und Kroatisch an. Die meisten der rund 1.000 Schüler*innen, die 2018/2019 herkunftssprachlichen Unterricht besuchten, nahmen am Unterricht des türkischen Konsulats teil.Quelle
Seit über zehn Jahren bietet das Land islamischen Religionsunterricht in staatlicher Verantwortung an. Daran nahmen 2018/2019 rund 1.400 Schüler*innen teil.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 gingen etwa 42 Prozent der ausländischen Bevölkerung in Schleswig-Holstein einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (49,8 Prozent).Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Schleswig-Holstein ist in den vergangenen Jahren gewachsen. 2019 kam knapp die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2014 bis 2019 mehr als versiebenfacht.Quelle
Wie steht es um die interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
Angaben zum "Migrationshintergrund" von Bewerber*innen bei der Landespolizei werden in Schleswig-Holstein erfasst. Aber nur wenige Bewerber*innen machen freiwillige Angaben zum "Migrationshintergrund". Anhand derer ergibt sich 2019 ein Anteil von rund 6,7 Prozent unter allen Bewerber*innen.Quelle
Öffentlicher Dienst
2017 hatten in Schleswig-Holstein 6,3 Prozent der Angestellten im öffentlichen Dienst einen "Migrationshintergrund", in der Landesbevölkerung waren es mehr als doppelt so viele. Der Anteil ist zwischen 2011 und 2016 deutlich gesunken und stieg erst 2017 wieder leicht an.Quelle
Thüringen
Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?
Thüringen war 2019 das Bundesland mit dem niedrigsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" bundesweit (7,8 Prozent), das waren rund 163.000 Menschen. Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern waren die meisten von ihnen Ausländer*innen (rund 66 Prozent). Ungefähr jede dritte Person mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist als Schutzsuchende*r eingereist. Bundesweit ist das bei etwa jeder Sechsten der Fall.Quelle
Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.
Thüringen ist das Bundesland, in dem die Zahl der Ausländer*innen zwischen 2013 und 2019 am stärksten gestiegen ist: 2013 lag sie bei bei 44.400 Menschen, 2019 bei 111.400. Der Ausländer*innenanteil erhöhte sich von 2,1 auf 5,2 Prozent. Trotzdem schrumpfte die Bevölkerung in dieser Zeit um 1,2 Prozent.Quelle
Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und Rumänien.Quelle
Wie viele Flüchtlinge leben in Thüringen?
2019 wurden in Thüringen 3.558 Asyl-Erstanträge gestellt.Quelle
Insgesamt lebten zum Stichtag, dem 31.12.2019, etwa 32.800 Schutzsuchende in Thüringen – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.Quelle
Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.Quelle
Etwa die Hälfte der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Thüringen lebten zum Zeitpunkt der jüngsten Erhebung 2019 in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften. Die andere Hälfte lebte in dezentralen Unterbringungen wie Wohnungen oder Wohngemeinschaften.Quelle
Schüler*innen mit Migrationshintergrund
7,4 Prozent der Schüler*innen an allgemein- und berufsbildenden Schulen in Thüringen hatte im Schuljahr 2018/2019 einen sogenannten Migrationshintergrund. Rund sechs Prozent hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft. Damit liegt Thüringen weit unter dem bundesweiten Schnitt von rund elf Prozent.Quelle
Schulerfolg
Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse erreichen bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?
Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen mit "Migrationshintergrund" kann keine Aussage getroffen werden. Es liegen für Thüringen zu wenige Daten vor.Quelle
In Thüringen verlassen ausländische Schüler*innen die Schule besonders häufig ohne Abschluss: 2019 waren es rund 33 Prozent der Schulabgänger*innen ohne deutschen Pass. Damit liegt Thüringen weit über dem Bundesdurchschnitt von 18 Prozent. Das Abitur erreichten rund zehn Prozent der ausländischen Absolvent*innen.Quelle
Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quelle
Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht
In Thüringen gibt es keinen speziellen Sprachunterricht für Schüler*innen nicht-deutscher Herkunftssprache. Auch islamischer Religionsunterricht wird nicht angeboten.Quelle
Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?
2019 gingen rund 47 Prozent der ausländischen Staatsbürger*innen in Thüringen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Bundesweit waren es 49,8 Prozent.Quelle
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Thüringen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. 2019 kam über die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern war im Jahr 2014 noch sehr gering. Seitdem ist sie stetig angestiegen.Quelle
Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?
Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?".
Polizei
In Thüringen gab es 2019 keine Angaben zu Angestellten und Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund".Quelle
Öffentlicher Dienst
Im Jahr 2017 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst im Thüringen 3,2 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine HochrechungHochrechnung: ca. 5.000 Personen. Werte zwischen 5 000 und 10 000 sind mit einem Standardfehler von über 10% in ihrer Aussagekraft eingeschränkt mit eingeschränkter Aussagekraft.Quelle
News Zum Thema: Bundesländer
25 Jahre Mauerfall Ein Land, zwei Einwanderungs-Kulturen
25 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Osten und Westen noch sehr verschieden, wenn es um die Themen Einwanderung und Integration geht: Während man im Westen bei Einwanderern eher an "Gastarbeiter" denkt, ist "Migrant" im Osten meist ein Synonym für Asylbewerber. Der Migrationshistoriker Jochen Oltmer erklärt im Interview, warum die Deutschen in Sachen Einwanderungsland noch Schwierigkeiten haben, wirklich "ein Volk" zu sein.
Kommunalwahlen Wie viele Bürger können nicht mitentscheiden?
Wenn am Sonntag in zehn Bundesländern die Kommunal- und Bezirksparlamente gewählt werden, ist ein beachtlicher Teil der volljährigen Bürger ausgeschlossen. Anders als in den meisten EU-Ländern dürfen Ausländer aus Drittstaaten in Deutschland nicht mitwählen. Angesichts der aktuellen Debatte über die Einführung eines kommunalen Ausländerwahlrechts hat der Mediendienst recherchiert, wie hoch das ungenutzte Stimmpotenzial am Sonntag ist. So darf in Großstädten jeder achte volljährige Bürger nicht mitwählen.
Syrische Flüchtlinge Aufnahmeprogramm für Syrer kommt in die Gänge
Vor einem Jahr hat die Bundesregierung beschlossen, ein Aufnahmeprogramm für syrische Flüchtlinge aus dem Krisengebiet aufzustellen. Von dem Kontingent für 10.000 Schutzsuchende sind bislang erst 4.000 eingereist – die meisten davon in den letzten Wochen. Darüber hinaus haben die Bundesländer eigene Aufnahmeprogramme gestartet und wollen sie weiterführen. Der Mediendienst hat den aktuellen Stand für Sie zusammengefasst.